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Passivhaus-Projektbericht: Energie & Raumluftqualität



Messtechnische Evaluierung und Verfizierung der energetischen Einsparpotentiale und Raumluftqualität an Passivhäusern in Nürnberg

(gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und in Zusammenarbeit mit n-ergie, LGA Bayern, EnenrgieAgentur Mittelfranken)

Die Zusammenfassung des Projektberichts finden Sie hier als Leseprobe. Die gesamte Studie mit allen Daten ist auf CD-ROM erschienen. Weitere Inforamtionen finden Sie hier


Forschungsprojekt zu Butylzinn-Verbindungen


Geben PVC-Produkte giftiges TBT in Innenräume ab?
Müssen Verbraucher geschützt werden?


Giftige Butylzinn-Verbindungen sind in der letzten Zeit häufig in die Schlagzeilen geraten.
Die Substanzen finden sich nicht nur in Schiffsanstrichen und damit auch in Fischkonserven, sondern auch im häuslichen und privaten Umfeld. Insbesondere Produkten aus PVC und anderen Kunststoffen werden Butylzinn-Verbindungen als Stabilisatoren beigemischt. Beispiele sind Sportbekleidungen und Babywindeln. PVC-Bodenbeläge wurden als großflächige Quelle für mögliche Butylzinn-Emissionen in Innenräumen ausgemacht.

In der derzeitigen Diskussion fehlt bislang der Nachweis, ob diese Verbindungen fest in die Produkte eingebunden sind, wie die Hersteller behaupten, oder ob es zu einer deutlichen Abgabe dieser Verbindungen in den Innenraum kommt und PVC-Böden daher ein gesundheitliches Risiko darstellen, wie beispielsweise das ÖKO-TEST-Magazin behauptet. Um diese entscheidende Frage zu klären, startete das Umweltinstitut AnBUS e.V. ein neues Forschungsprojekt. In einer statistischen Erhebung wurden die Konzentrationen von Butylzinn-Verbindungen im Hausstaub erfaßt werden und mit der Raumausstattung (PVC-Boden-beläge etc.) verglichen.
Für repräsentative Ergebnisse wurden Staub und Materialproben analysiert. Da das Forschungsprojekt unabhängig durchgeführt und weder von öffentlicher Seite noch von der Industrie gefördert wurde, war es erforderlich, daß sich die interessierten Teilnehmer an den Untersuchungskosten beteiligten.

Das Ziel des Projekts war es, die Belastungen der deutschen Privathaushalte mit Butylzinn-Verbindungen zu ermitteln, Zusammenhänge mit der Raum-ausstattung aufzuklären und somit ein Grundlage für die Bewertung des Vor-kommens dieser Substanzen in Wohnräumen zu erstellen.

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Hintergrund-Information

Nach der erfolgreichen Durchführung und Veröffentlichung der Ergebnisse des AnBUS-Forschungsprojektes zur Hintergrundbelastung des Hausstaubes von Privathaushalten mit Holzschutzmitteln, Bioziden, PCB und PAK, mit der das AnBUS-Umweltinstitut die Basisdaten für die Bewertung von Schadstoffen geliefert hat (veröffentlicht 1997), sollen nun Daten für Butylzinn-Verbindungen ermittelt werden.

In den seit 1998 von AnBUS e.V. durchgeführten Hausstaub-Analysen (n=361) konnte bisher eine Butylzinn-Verbindung, das als Fungizid eingesetzte TBTO, in 9% aller Untersuchungen halbquantitativ nachgewiesen werden. Mit einer speziellen weiterentwickelten Analytik kann nun die Gruppe der Butylzinn-Verbindungen und weitere Organozinn-Verbindungen quantitativ erfaßt werden.

Tributylzinnoxid (TBTO) und weitere Tributylzinnverbindungen sind Fungizide (Mittel gegen Pilzbefall), die bis Anfang der 90er in Holzschutzmitteln eingesetzt wurden, und wegen ihrer Giftigkeit durch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie aus diesen Produkten verbannt wurden.

Dibutylzinn-Verindungen werden nach wie vor bei der Herstellung von PVC- und anderen Kunststoffprodukten als Stabilisator zugesetzt. Hierbei können die besonders giften Tributylzinn-Verbindungen wie das TBTO als Verunreinigungen auftreten. Der Nachweis von TBTO im Hausstaub deutet daher nach unseren bisherigen Erkenntnissen entweder auf einen früheren Einsatz TBTO-haltiger Holzschutzmittel oder auf das Vorhandensein von PVC-Produkten hin.

Butylzinn-Verbindungen haben eine hohe Toxizität bei Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt.
Aufgrund seiner weltweiten Verwendung in Schiffsanstrichen, um Muscheln und Algen von Schiffsrümpfen fern zu halten, reichern sich diese Substanzen in der Nahrungskette an.
Der Bundesumweltminister fordert deshalb ein umfassendes Verwendungsverbot für Butylzinn- und andere zinnorganische Verbindungen.
Butylzinn-Verbindungen wirken stark haut- und schleimhautreizend und können in hohen Konzentrationen das Immunsystem beeinträchtigen. Sie stehen auch im Verdacht, hormonelle Wirkungen im Körper auszulösen. Die Wissenschaftler diskutieren, ob TBT als Ursache für die zunehmend zu beobachtende Vermännlichung von Frauen oder die Störung der Samenzellenbildung bei Männern verantwortlich ist. Ausführliche toxikologische Information sind in der Datenbank der Amerikanischen Umweltbehörde EPA (http://toxnet.nlm.nih.gov) abrufbar.

Das ARD-Magazin Plusminus entdeckte Anfang diesen Jahres TBT-Verbindungen in Sportkleidung. Auch die Zeitschrift ÖKO-TEST hat TBT-Verbindungen in Fischkonserven nachgewiesen. Nach Butylzinn-Verbindungen wird in letzter Zeit verstärkt Ausschau gehalten, und in vielen PVC-Produkten, so z.B. in Babywindeln (Greenpeace) und in Einlegesohlen von Sportschuhen (Stiftung Warentest Heft 6/2000) sind diese Substanzen gefunden worden.

In folgendem Artikel können Sie sich über die Ergebnisse informieren.

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Weitere Forschungsprojekte (Vorankündigung):
Ermittlung der Biozidgehalte sowie der Gehalte an Flammschutzmitteln und Weichmachern im Hausstaub in von Kindern und Jugendlichen bewohnten Wohnungen

Forschungsprojekt des Umweltbundsamtes (Foerderkennz. : 20162212/04; Laufzeit : 15.10.2001 - 15.10.2002)

Bis erste Ergebnisse vorliegen, verweisen wir auf unsere Veröffentlichung in der INDOOR AIR.