Bodenbeläge
  Laminat oder Parkett - Kunststoffbodenbeläge - Teppichboden
 

Bodenbeläge - was man sich legt, so lebt man

Sie werden mit den Füßen getreten, sie sind unter uns, und sie können sich rächen: Fußbodenbeläge. In der Regel werden sie großflächig eingebaut und sind damit ein wesentlicher Bestandteil von Innenräumen. Sie haben maßgeblichen Einfluß auf die Luftqualität und das Raumklima. Deshalb sollten sie sorgfältig ausgewählt werden.

Die Vielfalt der zum Kauf angebotenen Bodenbeläge führt bei vielen Verbrauchern zu Verwirrung. Teppichboden, Parkett, Laminat, Fließen, PVC-Böden oder Linoleum, welcher Belag ist der Richtige? Auf die Frage nach dem optimalen Bodenbelag läßt sich keine einfache Antwort geben, denn den für alle Bereiche gleichermaßen optimalen Bodenbelag gibt es nicht. Häufig tragen sie Prädikate wie »allergikerfreundlich« oder »schadstoffgeprüft« und wollen damit die Verbraucher zum Kauf überzeugen. Der Verbraucher muß jedoch mit Bedacht abwägen. So ist Fliesenboden einfach zu reinigen und deshalb bei regelmäßiger Reinigung sicherlich für Allergiker geeignet. Andererseits kann er extrem fußkalt sein und die Behaglichkeit im Raum verringern.

Die folgende Tabelle gibt einen Einblick in die Vielschichtigkeit der Problematik eines optimalen Bodenbelages. Sie kann nicht vollständig sein, so fehlen Kriterien wie Haltbarkeit, Fußwärme oder der Zusatz problematischer Weichmacher. Zuletzt ist beim Kauf auch der Preis ein entscheidendes Kriterium.

Die Tatsache, daß viele Merkmale mit »teilweise« beantwortet werden müssen, heißt, daß der Verbraucher wachsam sein muß: z.B. bei Fußbodenbelägen aus Naturfasern wie ,Kokos, Sisal oder Teppichböden aus Wolle. Hier sollte man sich schriftlich bestätigen lassen, daß das gekaufte Produkt »biozidfrei« ist. Biozide werden zur Bekämpfung lebender Organismen wie Insekten oder Schimmelpilze eingesetzt.

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Die Bestätigung »schadstoffgeprüft« ist dagegen nicht ausreichend. Häufig wird nur auf wenige oder nicht auf die maßgeblichen Schadstoffe geprüft. Auch ist die Definition des Begriffes »Schadstoff« bisweilen umstritten. So schreibt das Wollsiegel sogar eine Behandlung mit Mottenschutzmitteln vor. Die in solche Wollteppichböden eingebrachten Pyrethroide (über-wiegend Permethrin) sind also nicht versehentlich als Schadstoffe, sondern mit Absicht als »nutzbringende Stoffe« eingebracht. Der Wollteppichboden wird dann als schad-stofffrei verkauft, obwohl er mit dem als Nervengift bekannten Pyrethroid Permethrin ausgerüstet ist. Über den Staub können Pyrethroide schließlich in den menschlichen Körper aufgenommen werden und das Nervensystem schädigen.

Aufgrund ihres günstigen Preises werden Laminatböden sehr häufig verkauft. Von den Herstellern werden sie als unproblematisch und schadstofffrei angepriesen. Jedoch läßt sich ein einmal beschädigter Laminatboden, im Vergleich zum teureren Parkett, aber weder ausbessern noch abschleifen. Wenn der Laminat einmal unansehnlich geworden ist, muß der gesamte Bodenbelag heraus-genommen und entsorgt werden. Bei Parkettboden sollte man auf die Stärke der Nutzschicht achten, um in später notfalls abschleifen zu können. Ein geölter Parkettboden hat eine äußerst ausgleichende Wirkung auf das Raumklima. Versiegelt man das Parkett, wohnt man auf einer Kunststoffschicht. Das Holz dient nur noch der Optik. Zusätzlich gibt zu denken, daß Laminat- und Fertigparkettböden Forrmaldehyd ausgasen können. Versiegelungen können Phosphorsäure-ester als Flammschutzmittel enthalten. Am besten man läßt sich vom Verkäufer bescheinigen, daß keine der oben erwähnten Substanzen im ausgewählten Bodenbelag enthalten sind.

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Aufgrund ihrer scheinbar unproblematischen Nutzung werden gern und häufig Kunststoffbodenbelägeverwendet. Besonders beliebt sind hier PVC (Polyvinylchlorid) oder kurz »Vinyl«-Böden. Doch PVC ist ein sehr spröder Kunststoff, so daß große Mengen Weichmacher beigemischt werden müssen, und diese können später in die Raumluft gelangen. Geraten PVC-Böden in Brand, setzen sie giftige Gase (u.a. Dioxibe, Furane und Salzsäure) frei. PVC-Böden können also erhebliche Gesundheitsrisiken bergen. Besonders ältere Beläge können eine asbest-haltige Rückenschicht besitzen. Hier gilt es, beim Bearbeiten, Schleifen oder Entfernen des Bodenbelages sicher zu stellen, daß keine Asbestfasern freigesetzt werden.

Teppichböden aus Mischgewebe oder Wolle gehören zu den beliebtesten Bodenbelägen. Hier hängt es stark von den Materialien ab, ob spätere Probleme mit dem verlegten Bodenbelag zu erwarten sind. Während Fasern aus Polyamid, Polyethylen, Polypropylen oder biozidfreie Naturfasern in der Regel unproblematisch sind, verursachen die Materialien der Mittel- und Rückenschicht häufiger Probleme. Synthetischer Latex kann hier die Quelle für eine Vielzahl ausgasender Substanzen sein, die zu geruchlichen und gesundheitlichen Problemen führen können.

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Wie kann nun ein schadstoffarmer Teppichboden aufgebaut sein? Mögliche Rückenmaterialien sind Naturlatex (wie alle Naturmaterialien muß er biozidfrei sein) oder das Ersetzen des Gummirückens durch Textilrücken aus Polypropylen oder Naturfasern. Aber Vorsicht! Achten Sie auch auf die sogenannte Zwischenschicht, die bei machen Teppichböden die Nutzschicht mit dem Teppichrücken verbindet.

Und nach dem Verlegen? Was tun, wenn es Probleme mit dem bereits verlegten Bodenbelag gibt? Entscheidend ist das Alter des Teppichs. Bei neuen Teppichen können bis sechs Monate nach dem Kauf Gewährleistungsansprüche geltend gemacht werden. Reklamieren Sie rechtzeitig! Bei Streitigkeiten mit dem Verkäufer ist Hilfe bei den Verbraucherzentralen zu finden.

Wenn Sie bei einem älteren Stück den Verdacht haben, daß er Ursache gesundheitlicher Beschwerden ist, sollten Sie ihn entweder entfernen oder ein Untersuchungsinstitut zu Rate ziehen und gegebenenfalls eine Untersuchung durchführen lassen.

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