Hausstaub
  untersuchung - statistik - ergebnisse - weitere forschungen
 
Das Hausstaub-Projekt

Bei dem durchgeführten Projekt wurden in einer umfangreichen Untersuchung Hintergrund-Konzentrationen für mittel- und schwerflüchtige organische Schadstoffe wie Holzschutzmittel-Wirkstoffe, Biozide, Pyrethroide, Weichmacher, Polychlorierte Biphenyle (PCB) und Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Hausstaub ermittelt.

Die Untersuchung umfasste 272 Staubproben aus Privathaushalten, die im Zeitraum von September 1995 bis Dezember 1996 untersucht wurden. Die Proben stammen von interessierte Privatpersonen, die gegen eine Kostenbeteiligung Hausstaubproben untersuchen lassen konnten. Die mit Hilfe eines Fragebogens erfasste individuelle Wohnraumsituation floß in die statistische Auswertung mit ein.

Es wurden Maximalwerte, 95. Perzentile, 90. Perzentile, 50. Perzentile, sowie Geometrische und Arithmetische Mittel nebst Standardabweichungen und Standardfehlern der Konzentrationsverteilungen von 66 ausgewählten mittel- und schwerflüchtigen organischen Schadstoffen bestimmt.
Ein Vergleich mit den Werten für PCP und Lindan, die 1991 im Rahmen des Umweltsurvey ermittelt wurden, ergab eine gute Übereinstimmung mit einer Tendenz zu höheren Werten.
Aus den zu dem Projekt gehörenden Fragebögen wurde ein Teil der Fragen zur statistischen Auswertung ausgewählt. Für die ausgewählten Fragestellungen wurden Konzentrationsverteilungen von Schadstoffen ermittelt. Diese wurden mit den Verteilungen der Gesamtuntersuchung verglichen und je nach Signifikanz in „vorhandene“, „mögliche“ und „wahrscheinliche“ Zusammenhänge unterteilt.

nach oben

Erwartet wurden Zusammenhänge zwischen der Markteinführung bestimmter Produkte, ihrem Verbot und den gefundenen Konzentrationen. Dies wurde durch die gefundenen wahrscheinlichen und möglichen Zusammenhänge zwischen dem Baujahr und dem Auftreten von DDT, PCB, PCP und Lindan bestätigt.

Weiterhin war bei bestimmten Produkten, wie z.B. insektizidbehandelten Wollteppichböden, weichmacherhaltigen PVC-Böden oder eingesetzten Bioziden eine erhöhte Konzentration der entsprechenden Schadstoffe im Hausstaub zu erwarten. Auch dies wurde bestätigt, indem für Wollteppiche und Wollteppichböden ein wahrscheinlicher Zusammenhang mit erhöhten Pyrethroidkonzentrationen gefunden wurde.

Bei Synthetikteppichböden wurde ein möglicher, bei PVC-Böden ein wahrscheinlicher Zusammenhang mit erhöhten Weichmacherkonzentrationen gefunden. Generell wurden bei angegebenen Biozidanwendungen mögliche und wahrscheinliche Zusammenhänge mit erhöhten Biozidwerten gefunden.

Außerdem ließen sich Zusammenhänge zwischen hohen Konzentrationen (oberhalb des 90. Per-zentil) ausgewählter Schadstoffe und Konzentrationen anderer Schadstoffe herstellen. Insbesondere für Holzschutzmittelwirkstoffe wurden mögliche und wahrscheinliche Zusammenhänge mit erhöhten Konzentrationen anderer Holzschutzmittelwirkstoffe ermittelt.

nach oben

Da das Projekt nicht gefördert wurde, konnte es nur auf Basis ehrenamtlicher Arbeit durchgeführt werden. Dadurch konnte nur ein Teil des vorhandenen Datenmaterials ausgewertet werden, so dass einige Fragen unbeantwortet bleiben. Die Untersuchung hat gezeigt, daß weiterhin großer Forschungsbedarf auf diesem Gebiet besteht. Wünschenswert wäre ein Projekt, in dem eine größere Anzahl repräsentativ ausgewählter Haushalte auf eine Schadstoffbelastung durch mittel- und schwerflüchtige Schadstoffe untersucht wird.

nach oben